Aleixandre Merlo Vicente

Aleixandre Merlo Vicente wird 1898 in Sevilla geboren und zieht bereits in jungen Jahren mit seinen Eltern nach Madrid, wo er eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Eine Karriere in diesem Beruf wird allerdings schon nach fünf Jahre von einer schweren Krankheit unterbrochen, so dass er sich im Alter von 27 der Literatur zuwendet. Allein in Madrid lebend zeigt er zwar Interesse für politische Geschehnisse wie den Bürgerkrieg, nimmt aber nicht aktiv daran teil. In der Zeit zwischen 1928 und 1960 erscheinen zehn Bücher von ihm, es folgen Anthologien, Prosaschriften und 1977 erhält er den Nobelpreis für Literatur.
Zur Dichtung von Aleixandre Vicente fanden damals und finden heute nur wenige Menschen Zugang, da sowohl seine Sprache als auch die Inhalte seiner Werke oft kaum zu verstehen sind. In seinem ersten Werk Ámbito beschäftigt er sich mit der Natur oder vielmehr seiner Liebe zu ihr als dem einzig Wahren und Reinen, eine Thematik die er in seinen folgenden Werken ausbaut und sich dabei stilistisch dem Surrealismus annähert. Aleixandre bedient sich – anders als viele Dichter seiner Zeit – der poésie impure, die nicht die Sprache selbst in den Vordergrund stellt, sondern Gefühle und Inhalte. Er lehnt sprachliche Spielereien ab, da für ihn Poesie hellsichtige Fusion des Menschen mit der Schöpfung, mit dem vielleicht Namenlosen ist. Sie ist plötzlicher Einklang der äußeren Wirklichkeit mit den getreuen, untereinander verflochtenen Empfindungen.
Sehr deutlich wird diese Einstellung in dem 1934 mit dem Premio Nacional ausgezeichneten Werk „La destruccion o el amor“, in dem er stets von neuem das Künstliche ablehnt und seiner Begeisterung für die Naturelemente Ausdruck verschafft. Mit derselben Thematik beschäftigt sich auch „Sombra del paraíso“ (1944).
Der Mensch als geschichtliches Wesen steht dagegen in seiner folgenden Schaffensphase im Vordergrund, wofür beispielhaft der narrative Gedichtband Historia del corazón (1954) steht. Seine letzten Werke – Poemas de la consumacíon (1968) und Diálogos del conocimiento (1974) – beschäftigen sich mit dem wohl auch eigenen Altern und stellt diesem die noch immer vorhandene Lebenslust gegenüber.
Der Dichter, der in für seine Zeit einzigartiger Weise die ,Sprache hinter die Wirklichkeit stellt und dessen Liebe zum Kosmos, zur Natur und damit auch zu den Menschen so prägend für sein gesamtes Werk war, stirbt 1984 in Madrid

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