Weinernte in Spanien, Weine auf hohem Niveau

Die Weinernte in Spanien beginnt meistens Anfang September.  Die Trauben, rote und grüne, sind reif und werden gelesen.  Landwirte, Winzer, Kinder und ganze Familien lesen im schweisse ihres Angesichts.  Der September ist ein heisser Monat. Aber die Trauben können und dürfen nicht warten. 
Dieses Jahr war ich mal wieder in Jalon.  Auf dem Parkplatz der Kooperative in Jalon hat sich eine lange Schlange gebildet.  Kleinlaster, Traktoren, Anhänger, alle warten darauf, ihr wertvolles Gut abladen zu können, um dann gleich zurückzufahren und weiter zu lesen.  Als erstes muss die Waage passiert werden, danach wartet man auf das Messergebnis, danach kommen sie in die Maschine, die die Trauben entrappt. Heisst, die Trauben werden von den Stängeln getrennt.
Die Trauben werden  gleich von Beginn an für den suessen Likörwein Mistela oder für trockene oder halbtrockene Weißweine getrennt.  Die Region ist bekannt für ihre Süßweine. Das Mittelmeerklima sorgt für hohe Luftfeuchtigkeit, heisse Sommer und milde Winter. Für den Mistela müssen die Trauben besonders reif sein, damit sie den erforderlichen Zuckergehalt haben.
Bei der Süßweinherstellung findet keine Fermentation statt. Während andere Weine bei deer Fermentation ihren Zucker in Alkohol umwandeln, behält der Mistela seinen natürlichen Zuckergehalt. Durch das Hinzufügen von über 15 Prozent Alkohol wird die Fermentation verhindert und der Mistela Wein kann seine unverwechselbare Süße behalten.


Weinherstellung, Bodegas und Regionen

Ein kleiner Tipp für den Anfang. Wie wäre es mit einer kleinen Weinreise? Die Weinroute des Piorat, würde ich an dieser Stelle gerne empfehlen.  Informationen finden Sie unter : Weinroute
Eine weitere Empfehlung:  Der Albarino – einer der besten Weine aus Spanien. Nun  zurück zum Thema.   Wie schon eingangs erwähnt, beginnt mit dem Entrappen die Produktion des Weines. Nachdem die Trauben von Stängel und Geäst getrennt sind, durchläuft der Most ein Kühlgerät, ds den Saft auf etwa drei bis vier Grad unter Null abkühlt, um eine frühzeitige Fermentation zu verhindern.
Danach gelangt der Most in Edelstahltanks, in denen er je nach Art des Endprodukts 15 bis 20 Tage fermentiert. Durch die doppelten Wände des Tanks fliesst Wasser, das die Temperatur im Inneren reguliert .  Die Weine aus dem Anbaugebiet rund um Jalon wurden in den letzten Jahren immer wieder prämiert.
Man muss also nicht zwingend nach La Rioja, Navarra, Galicien oder an den Fuero fahren, um einen edlen Tropfen zu bekommen.  Die Alicanter WEine haben in den letzten Jahren eine sehr positive Entwicklung genommen.  Mittlerweile haben sie ein Qualitätsniveau erreicht, mit dem sie sich nicht mehr hinter den traditionellen Anbaugebieten verstecken müssen.
Ein Grund für den Qualitätsschub liegt im Rohstoff. Für den Alicanter Rotwen wird vorzugsweise die Monastrell Traube verwendet. Sie wächst im Hinterland. Bei Vinalopo nimmt sie die größten Rebflächen ein.  Eine weitere Rebsorte in der D.O. Alicante ist die Garmacha, vereinzelt werden aber auch Merlot, Tempranillo und Cabernet Sauvignon geerntet.
Die Liste der weißen Trauben führt inder Marina Alta die Moscatel Romano an. In ganz Alicante werden neben der Moscatel-Traube ausserdem Merseguera, Macabeo, Airen und in kleinen Mengen Chardonnay und Riesling geerntet.
Der Ruf des Alicantiner Weines ist international gestiegen.  Wäre das nicht mal eine nette Idee für eine kleine Weinreise, Bodega-Hopping sozusagen.   Vielleicht erklärt sich ja einer Ihrer Freunde oder Freundinnen ausnahmsweise bereit, als Fahrer zu fungieren.
TIPP:  Trauben werden zu Silvester gegessen, wieso warum wieviele ? das erfahren Sie hier

Wissenswertes zur spanischen Küche