Weltrekordzug von Siemens startet in Spanien

Der deutsche Hochgeschwindigkeitszug Velaro E startet den Betrieb in Spanien. Die spanische Regierung und die Eisenbahngesellschaft Renfe nehmen den Zug offiziell in den Passagierbetrieb auf. Der Velaro ist der schnellste Serien-Hochgeschwindigkeitszug der Welt.

Laut: www.siemens.de

Er erreichte bei Testfahrten bereits Spitzenwerte von 404 km/h und kann mit einer Reisegeschwindigkeit von 350 km/h fahren. Gefertigt in den Siemens-Werken in Krefeld und Spanien, verbindet der Zug ab sofort die spanischen Metropolen Madrid und Sevilla sowie Madrid und Tarragona (vor Barcelona). Der Auftrag hat ein Volumen von über einer Milliarde Euro inklusive Service für 14 Jahre.

Technologisch basiert der Velaro auf Weiterentwicklungen des ICE 3. „Wir sind weltweit der einzige Anbieter, der mit dem Velaro im Hochgeschwindigkeitsverkehr über
300 km/h einen Triebzug vorweisen kann und darauf können wir sehr stolz sein“, sagte Hans M. Schabert, Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens Transportation Systems. „Mit dem Velaro setzen wir den eingeschlagenen Weg konsequent fort, Hochgeschwindigkeitszüge als Alleinhersteller anzubieten.“

Bereits im September 2006 hatte der Velaro E mit einer Geschwindigkeit von
403,7 km/h zwischen Madrid und Barcelona einen neuen Weltrekord für Serienzüge aufgestellt. „Unser Velaro E hat diese Geschwindigkeit als Serienfahrzeug ohne Umbauten aus dem Stand heraus erreicht. Es gibt zwar Züge, die schon schneller gefahren sind, aber dabei handelt es sich immer nur um Prototypen oder speziell ausgestattete Versuchsfahrzeuge“, betonte Schabert. Der bisherige Weltrekord für Serienzüge wurde von einem ICE 3 gehalten. Er stammt aus dem Jahr 2000 und lag bei 368 km/h.

Die 26 Hochgeschwindigkeitszüge des Typs Velaro E (Kundenbezeichnung AVE S 103) für die spanische Eisenbahn waren der erste Auftrag für die Velaro-Plattform von Siemens. Von 26 bestellten Zügen sind bereits 18 ausgeliefert. Der Velaro wurde inzwischen auch nach China und Russland verkauft. Der in Spanien eingesetzte Zug ist 200 Meter lang und hat Platz für 404 Passagiere. Neben „Preferente“ (Erste Klasse) und „Turista“ (Zweite Klasse) gibt es die Luxusklasse „Club“. In allen Wagenklassen bieten große Video-Displays Unterhaltungsprogramme. Zudem können die Passagiere an allen Sitzplätzen sechs verschiedene Audioprogramme in Stereoqualität empfangen. Für das Catering wurden vier Bord-Küchen eingerichtet. Nahezu alle Sitze des Zugs sind drehbar und können in Fahrtrichtung ausgerichtet werden. LED Innen- und Außendisplays versorgen die Fahrgäste stets mit aktuellen Informationen in mehreren Sprachen.

Die Antriebskomponenten und Technikmodule sind über den Zug verteilt unterflur angeordnet, d.h. nicht in zwei Lokomotiven vorne und hinten am Zug. Anstelle der Lokomotive entsteht im Velaro somit rund 20 Prozent mehr Raum für Sitzplätze.
Im chinesischen Velaro haben sogar über 600 Passagiere Platz.

weitere Artikel im Juli 2007