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Anrede in Spanien: Du oder Sie? Und wie du Fettnäpfchen vermeidest

von | Juni 3, 2006 | A, Spanien von A-Z

Du bist in Spanien unterwegs und unsicher, wie du jemanden ansprechen sollst? Kein Problem – hier kommt dein kleiner Crashkurs in Sachen Anrede!

1. Du oder Sie – wann was?

In Spanien gilt: Lieber einmal zu früh geduzt als zu spät. Das Du () ist in vielen Lebensbereichen Standard. Ob im Café, am Bankschalter oder im Gespräch mit gleichaltrigen Spanier:innen – das ist oft völlig okay.

Wenn du aber höflich und vorsichtig sein willst, starte mit dem formellen Sie (usted), vor allem bei älteren Menschen, Behörden oder in sehr förmlichen Situationen. Meist bekommst du dann schnell ein freundliches „Tutéame“ – „Du kannst mich duzen“.

2. Kolleg:innen, Nachbarn, neue Bekanntschaften

Im Arbeitsalltag ist das Duzen oft üblich – sogar zwischen Chef und Team. Auch Nachbarn, Vermieter oder Ladenbesitzer duzt man oft schnell, besonders in kleineren Orten. Bei sehr offiziellen Gesprächen, z. B. mit einem Arzt oder Rechtsanwalt, kann usted angebracht sein – ist aber kein Muss.

3. Señor, Señora, Don & Doña

In förmlicheren Situationen wird der Nachname zusammen mit Señor (Herr) oder Señora (Frau) verwendet. Das klassische Señorita (Fräulein) ist veraltet und wird heute kaum noch gebraucht – also lieber bleiben lassen.

In manchen Gegenden Spaniens – besonders im Süden und auf dem Land – hört man auch noch Don (für Männer) und Doña (für Frauen) in Kombination mit dem Vornamen, z. B. Doña Carmen. Das klingt edel, wirkt respektvoll und ist besonders bei älteren Personen ein Zeichen von Wertschätzung.

4. Titel? Eher selten!

Akademische oder berufliche Titel wie Doctor, Ingeniero oder Licenciado nutzt man im Alltag kaum. Die Spanier:innen sind da sehr entspannt. Ausnahme: Politiker:innen, Geistliche oder andere offizielle Ämter – dort ist ein Titel manchmal Teil der Ansprache.

5. Körpersprache und Ton machen den Unterschied.

Spanier:innen legen viel Wert auf Herzlichkeit. Ein kurzes Hola, qué tal? und ein freundliches Lächeln wirkt oft mehr als jede grammatikalisch korrekte Anrede. Auch bei Missverständnissen wird selten mit Unmut reagiert – die Spanier:innen schätzen Offenheit und Ehrlichkeit mehr als perfekte Etikette.


Fazit:

Starte lieber mit ein wenig zu viel Höflichkeit und taste dich ran – aber hab keine Scheu, früh zum Du zu wechseln. In Spanien zählt der gute Wille, nicht die Etikette.

 

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