Francisco Pizarro, spanischer Eroberer, besiegte das Inka-Reich und eroberte den Großteil Südamerikas für Spanien. Pizarro erbaute die Stadt Lima in Peru und ermöglichte so, dass die spanische Kultur und Religion Südamerika beherrschte. Mit dieser Art und Weise eroberte Pizarro einen Großteil der Gegend und gewann die meisten Reichtümer für sein Land mit der kleinsten Aufwendung an Männern und Material.

Pizarro wurde als unehelicher Sohn eines spanischen Soldaten geboren. Um etwas zu verdienen, arbeitete er als Schweinewirt, bevor er als Jugendlicher zum Militär ging. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er eine formale akademische oder militärische Schule besuchte – wie die meisten blieb er wahrscheinlich Analphabet – oder dass er viel Erfahrung als Soldat hatte, bevor er 1502 nach Hispaniola segelte. Nach seiner Ankunft in der Neuen Welt diente Pizarro als Mitglied der militärischen Einheit.

1513 nahm er an der Expedition nach Panama teil. Diese leitete Vasco Nunez de Balboa. Dieser entdeckte den Pazifischen Ozean. Pizarro blieb in Panama als Siedler. Von 1519 bis 1523 war er als Bürgermeister und Richter von Panama City tätig. Er sammelte ein kleines Vermögen während dieser Periode an, aber Berichte der Reichtümer, die von Hernando Cortes in Mexiko gefunden wurden, bewogen Pizarro dazu, seinen Besitz auszubauen. 1524-25 und 1526-28 segelte Pizarro südwärts entlang der Pazifikküste von Kolumbien, wo Gerüchten nach ein sehr großes Indianervolk leben sollte, das unschätzbare Reichtümer besitze.

Beide Reisen waren sehr strapaziös. Als Pizarro am Ende der zweiten Expedition einen Untergebenen zurück nach Panama sandte, um Verstärkungen zu holen, wurde er aufgefordert nach Hause zurückzukehren. So ein teures Wagnis wollte man nicht unterstützen. Der Legende nach zeichnete Pizarro daraufhin mit seiner Klinge eine Linie in den Sand und lud die ein, die Fülle und Ruhm wünschten, herüber zu treten und ihm bei der Expedition beizustehen. Dreizehn Abenteurer taten dies und nachdem der Rest zurück nach Panama gesegelt war, fuhren Pizarro und seine kleine Anhängerschaft südwärts fort, das Inka-Reich zu finden.

Pizarro kehrte mit Gold, Lamas und einigen Inkas nach Panama zurück, die seine Entdeckungen bestätigten. Trotz der Beweise entschied der Gouverneur, dass eine andere Expedition zu teuer sei und lehnte es ab, Pizarros Pläne zu unterstützen. Pizarro segelte sofort nach Spanien, wo er Kaiser Charles V überzeugte, sein Projekt zu finanzieren. Der Soldat kam mit einem königlichen Wappen sowie dem Rang des Kapitänsgenerals nach Panama zurück. Außerdem besaß er alle Gouverneursämter für jegliches Land 600 Meilen (ca. 966 km) südlich von Panama.

Im Januar 1531 stach Pizarro mit fast zweihundert Soldaten und über 65 Pferde nach Peru in See. Die meisten Soldaten trugen Stangen oder Klingen. Drei trugen einfache Feuerwaffen, die als Arquebusen bekannt sind, und weitere zwanzig trugen Armbrüste. Vier Brüder Pizarros begleiteten die Expedition, ebenso wie seine ursprünglichen dreizehn Mitstreiter, einschließlich der Soldaten Diego de Almagro und ein Priester, Hernando de Luque.

Im Juni 1532 hatte Pizarro eine Basis von Eroberern bei San Miguel de Pirua südlich von Tumbes errichtet, als er erfuhr, dass die Inkas eine 30.000 Mann starke Armee unter der Führung Atahualpa aufstellten. Unerschrocken über diese überwältigende Zahl stießen Pizarro und seine wenigen Anhänger ins Inland vor und überquerten die Anden, eine Meisterleistung für sich.

Pizarros kleine Armee besetzte Cajamarca und lud Atahualpa zu einem Gespräch ein. Der Inkaführer, der glaubte, er sei ein Halbgott, kam mit etwa 4.000 leicht bewaffneten Leibwächtern, die sich wenig beeindruckt oder sogar betroffen von den Spaniern zeigten.

Anstatt zu sprechen, griff Pizarro an. Mit Arkebusen, gewehrähnlichen Schusswaffen und der Kavallerie schlachteten die Spanier die Inka-Krieger in weniger als einer halben Stunde ab und nahmen Atahualpa gefangen.

Der einzige Verletzte auf spanischer Seite war Pizarro, der verwundet wurde, als er versuchte, den Inkahäuptling persönliche gefangen zunehmen. Pizarro verlangte ein Lösegeld für Atahualpa und empfing Gold und Silber im Wert von mehreren Millionen Dollar. Der gut bezahlte spanische Eroberer gab Atahualpa aber nicht frei. Stattdessen exekutierte er ihn und ernannte seine eigene Marionettenregierung zum Oberhaupt der Inkas. Im November 1533 marschierte Pizarro unbeanstandet in die Inkahauptstadt Cuzco. Das Inka-Reich gewann nie seine Stärke zurück.

Die spanischen Eroberer, besonders die ursprünglichen dreizehn, profitierten von ihrem Sieg, ebenso wie Spanien. Mit weniger als zweihundert Männern eroberte Pizarro einen Großteil des heutigen Peru und Ecuador, sowie die Nordhälfte von Chile und Teile von Bolivien – also mehr Land als der ganze Rest Südamerikas zusammen. Innerhalb der Grenzen der neuen Gebiete lebten 6 Millionen Inkas und andere einheimische Menschen – die Mehrheit der Bevölkerung Südamerikas.

Nach seinem großen Sieg kehrte Pizarro zur Küste zurück und gründete die Hafenstadt Lima, um von dort aus seine Gelder zu nutzen. Hier sah sich Pizarro, nun schon in den Sechzigern, seinem Tod gegenüber. 1537 wand sich sein Partner Diego de Almagro gegen ihn, weil er glaubte, dass er nicht seinen rechtmäßigen Anteil der Inka-Schätze erhielt. Pizarro nahm ihn gefangen und tötete ihn. Als Vergeltung brach am 26. Juni 1541 der Nachfolger Almagros in den Palast Pizarros ein und brachte Pizarro um.

Pizarros erstaunliche Leistungen brachten Spanien die Kontrolle über fast ganz Südamerika. Dies sollte für mehr als drei Jahrhunderte so bleiben, bis die Befreiungsbewegung von Jose de San Martin und Simon Bolivar begann. Spanische Gewohnheiten, Sprache und Religion herrschen seit diesem Tag auf dem Kontinent vor.

Kühn, unbarmherzig, grausam und skrupellos – so wird Pizarro beschrieben. Glück war ein großer Faktor seines Erfolges. Die Inkas bemühten sich weder, Pizarros Armee während ihrer gefährlichen Überquerung der Anden zu zerstören, noch zeigten sie je spezifische militärische Bemühungen, ihr Reich zu verteidigen. Pizarro hatte den Vorteil einiger Feuerwaffen und Armbrüste, aber unter normalen Umständen wären seine 200 Männer nicht in der Lage gewesen, eine Armee von mehr als 30.000 zu besiegen.